Berlin, 3. Mai 2025
Die Titelgeschichte des aktuellen SPIEGEL widmet sich – 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs – dem Umgang der Deutschen mit ihrer NS-Vergangenheit. Unter der Überschrift „Das deutsche Tabu“ findet sich die These, dass innerhalb vieler Familien bis heute nicht offen über die Jahre 1933 bis 1945 gesprochen wird.
Wir erfahren, dass vor allem junge Menschen zunehmend Interesse an den privaten NS-Erlebnissen zeigen. So etwa die Regisseurin Eva Neidlinger, die den Spuren ihrer Vorfahren nachging und das in Sütterlin geschriebene Tagebuch ihres Urgroßvaters entzifferte. In einem sehr persönlichen Essay schildert SPIEGEL-Redakteurin Susanne Beyer, wie sie sich selbst auf die Spur ihres Großvaters begab – eines Chemikers, der in den letzten Kriegstagen erschossen wurde und dessen Rolle im Nationalsozialismus sowohl belastende als auch entlastende Hinweise aufweist. „Ich kann gut nachvollziehen, warum viele Deutsche davor zurückscheuen, sich mit ihren Vorfahren aus der NS-Generation zu beschäftigen. Es kann bedrückend sein, aber es ist auch ein klärender Prozess und sollte zur Erinnerungskultur dazugehören“, so Beyer.
Ich bin stolz auf meinen Großvater, dass er Durchschläge seiner Briefe aus den Jahren 1937 bis 1945 aufbewahrt hat und dass auf diese Weise seine Gedanken und die der Nachbarn über das Leben im Nationalsozialismus erhalten geblieben sind. Am Dienstag dieser Woche ist unser Buch „Nur ein Lebenszeichen“ – der Briefwechsel meines Urgroßvater mit seinen Söhnen im Krieg – erneut erschienen. Es ist unser bescheidener Beitrag zur Erinnerungskultur.
Berlin, 30. April 2025
Seit heute ist „Nur ein Lebenszeichen“ in allen deutschsprachigen Buchhandlungen lieferbar. Wer unser Taschenbuch versandkostenfrei nach Hause geliefert bekommen möchte, der wird im Shop unseres Verlagspartner BoD schnell bedient. Hier geht es zur Bestellung …